Wachstum ist 90er
Seit Jahrzehnten wächst das BIP und in Ermangelung einer besseren Idee messen wir daran den Erfolg von Ländern und Politikern. Auch wir beziehen uns gerne auf die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft und klammern uns an Konzepten fest, die im 21. Jahrhundert ausdgedient haben. Dabei ist schon lange klar, dass Wachstum alleine keine passende Abbildung der Lebensqualität ist – vor allem nicht für Menschen mit niedrigeren Einkommen. Ausserdem ist absehbar, dass unsere derzeitige Priorisierung von Wachstum weder finanzpolitisch noch sozial noch europapolitisch noch ökologisch nachhaltig ist. Doch trotz Protestwahlen, Tricksereien durch die EZB, Naturkatastrophen und stabiler Armut in Europa sticht Wachstum scheinbar alle anderen Argumente.
Lasst uns auf wissenschaftlicher Basis definieren, was für eine hohe Lebensqualität für viele Menschen nötig ist. Lasst uns dabei langfristig denken. Dazu zählt natürlich auch eine wirtschaftliche Grundsicherung, aber auch soziale Eingliederung, Zugang zu Aufstiegsmöglichkeiten, Nachhaltigkeit und Gesundheit.
Nur mit einer neuen Vision von Lebensqualität kann die Sozialdemokratie wieder eine glaubwürdige Alternative für eine gesellschaftliche Mehrheit werden – und nebenbei den Planeten vor Raubbau, sozialer Ausbeutung und Rechtspopulisten schützen.
Standardanmeldung, damit der Counter auf eins steht.
Wir müssen Wirtschaft neu denken. Ökologisch, sozial und nachhaltig. Als Partei der Arbeitnehmer und der Industrie kann nur die SPD die richtigen Antworten auf die wirtschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts liefern.
Ich habe mich im Studium mit unterschiedlichen Konzepten zu „Lebensqualität“ beschäftigt. Westliche Industrienationen haben meist die Definitionshoheit, sollten sich aber stärker an solchen Alternativen orientieren. Ich bin motiviert darüber nachzudenken, wie ein Umdenken in Gang gebracht werden kann.
Ich möchte bei der Idee gerne mitarbeiten. Jedoch denke ich kommt es hier zu Überschneidungen mit dem Thema „Entfaltung, Baby“, da viele Dinge hier zusammengebracht werden müssen. Vielleicht macht es Sinn diese Gruppen zusammen zu schließen?
Ich glaube, dass das eine entscheidende Frage ist, deren Beantwortung Kernvoraussetzung für einen gelingenden Programmprozess ist. Ich will mithelfen, sie zu beantworten.
Eine neue Erzählung von Lebensqualität kann der SPD ein grundsätzliches Ziel geben, auf dessen Basis sie eine visionäre Politik entwickeln kann. Zu klären wäre, wie sich aktuelle Debatten effektiv in die SPD hineintragen ließen.
Mit meinem Hintergrund in Soziologie und Psychologie glaube ich, wissenschaftlich an diesem Thema mitarbeiten zu können und hoffe durch meine Wahlkampferfahrung in der Kampa 17 auch dazu beitragen zu können, Ideen zu entwickeln, wie die SPD besagte „Erzählung“ entwickeln kann.
Ich bin überzeugt, dass der stete Wählerverlust der SPD darin begründet ist, dass sie schon seit langer Zeit keine Vision für eine positive Zukunft mehr vermittelt. Die Idee, für eine neue Vision das Thema Lebensqualität in der Vordergrund zu stellen, finde ich spannend und würde sie gerne mit weiterentwickeln.
Mir ist es wichtig, die Relevanz der sozialdemokratische Idee nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft sichern.
Ich halte das Thema für eine der zentralen Debatten, mit denen sich eine progressive Sozialdemokratie auseinander setzen muss. Ich denke, man könnte das Wachstumsdogma auch gut mit der Fortschrittsgläubigkeit moderner Gesellschaften verknüpfen und beides gleichermaßen hinterfragen.